Mit Weitblick nach vorne: Nachhaltigkeitsbewertung von Lieferanten

Artikel: Mit Weitblick nach vorne: Nachhaltigkeitsbewertung von Lieferanten

Wir verfolgen das Ziel, langfristig nur noch mit nachhaltig agierenden Lieferanten zusammenzuarbeiten und haben einen Stufenplan etabliert, um diese Anforderungen systematisch und partnerschaftlich voranzutreiben.

Gemeinsam nachhaltig wachsen – Dank einer zukunftsorientierten Partnerschaft zwischen Beschaffung und Lieferanten

Das klare Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und zur ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortung ist fester Bestandteil des Handelns der DB AG und unserer Strategie Starke Schiene. Die DB AG hat eine gesellschaftliche Verantwortung und Vorbildfunktion, die Investitionen zukunftsorientiert und nachhaltig zu vergeben. Dafür ist die Zusammenarbeit mit nachweislich nachhaltigen Lieferanten eine unabdingbare Voraussetzung.

Unser Stufenplan für durchgehend nachhaltig agierende DB-Lieferanten: 

Unser Stufenplan für durchgehend nachhaltig agierende DB-Lieferanten
Stufenplan

Mit unserem Stufenplan für eine nachhaltige und transparente Lieferantenlandschaft wollen wir systematisch Nachhaltigkeitsanforderungen an unsere Lieferanten erhöhen und in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit die Nachhaltigkeit voranbringen.

Seit 2023 sind Nachhaltigkeitsbewertungen nach Vertragsschluss in allen EU-Vergaben und seit 2024 bei allen Vergaben ab 100.000 EUR verpflichtend. Ab 2025 wird eine qualitative Komponente ergänzt. Dann sollen Lieferanten in ihren Bewertungen definierte Mindestanforderungen erfüllen.

Eine Nachhaltigkeitsbewertung (z.B. durch EcoVadis) bietet die einfache Möglichkeit, die unternehmerische Verantwortung (Corporate Social Responsibility (CSR)) von Geschäftspartnern und Lieferanten zu bewerten und vergleichbar zu machen. Die DB hat hierbei Handlungsfelder definiert, welche mindestens Gegenstand einer solchen Bewertung sein müssen (siehe Grafik).

Handlungsfelder einer Nachhaltigkeitsbewertung
Handlungsfelder einer Nachhaltigkeitsbewertung
Quelle: DB AG
Handlungsfelder einer Nachhaltigkeitsbewertung

Im Rahmen der Brancheninitiative Railsponsible ermutigt die DB AG Lieferanten zu einer Nachhaltigkeitsbewertung einer Ratingagentur wie bspw. von EcoVadis oder eines vergleichbaren Anbieters, um unternehmensübergreifende Standards für die europäische Eisenbahnbranche voranzutreiben. Im nachfolgenden Video zeigen wir Ihnen am Beispiel von EcoVadis wie ein Zertifizierungsprozess durch eine Ratingagentur vorgenommen wird.

Die Deutsche Bahn ist bereits seit 2014 über die Rating Agentur EcoVadis zertifiziert.


FAQ – Was ist noch wichtig zu wissen:

Wieso muss ich eine Nachhaltigkeitsbewertung vorweisen?

Die Deutsche Bahn AG hat die gesellschaftliche Verantwortung und Vorbildfunktion, die Investitionen zukunftsorientiert und nachhaltig zu vergeben. Daraus leiten wir unseren Anspruch ab ausschließlich mit nachhaltigen Geschäftspartnern zusammen zu arbeiten. Um die Nachhaltigkeitspraktiken besser bewerten zu können, setzen wir daher auf Nachhaltigkeitsbewertungen als ein wesentliches Instrument. Mit einer Nachhaltigkeitsbewertung schaffen wir Transparenz zu den Nachhaltigkeitsleistungen unserer Geschäftspartner und damit die Basis für eine langfristige Zusammenarbeit. Der Mehrwert einer Nachhaltigkeitsbewertung, auch CSR (Corporate-Social-Responsible) oder ESG (Environmental-Social-Governance) Rating genannt ist, dass Unternehmen befähigt werden, ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu steigern, da Sie sich mit den Auswirkungen ihres Handelns stärker auseinandersetzen. Daher haben wir uns im Jahr 2014 für eine Bewertung unserer Lieferanten durch ein allgemeines Nachhaltigkeitsmanagementbewertungssystem, wie bspw. das von EcoVadis oder eines gleichwertigen unabhängigen Anbieters, entschieden. Eine Nachhaltigkeitsbewertung hilft Ihnen als Unternehmen, durch Aufzeigen von Stärken und Schwächen, sich zu verbessern und ist zudem ein geeignetes Instrument, dass wichtige Unterstützungsleistungen in den verschiedenen Sorgfaltspflichten des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) bietet.

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Wie erfolgt die Umsetzung?

Die Lieferanten verpflichten sich im Falle eines Auftragsverhältnisses zu einer Nachhaltigkeitsbewertung (z.B. EcoVadis). Hierzu wird seit dem 01.02.2024 eine „Ergänzende Vertragsbedingung (EVB) - Nachhaltigkeit“ allen entsprechend der Wertgrenzen betroffenen Verträgen beigefügt. Die EVB gilt für neu abgeschlossene Verträge. 

Wir gehen gestuft nach Wertgrenzen vor:

Seit 2023 in EU- Vergaben: Verpflichtung zu einer Nachhaltigkeitsbewertung nach Vertragsschluss 

Seit 2024 in Vergaben > 100.000 €: Verpflichtung zu einer Nachhaltigkeitsbewertung nach Vertragsschluss

Ab 2025 in EU-Vergaben: Vorlage einer Nachhaltigkeitsbewertung mit definierten Mindestanforderungen

Ab 2026 in Vergaben > 100.000 €: Vorlage einer Nachhaltigkeitsbewertung mit definierten Mindestanforderungen

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Was sind definierte Mindestanforderungen?

Das sind je nach Unternehmenskontext (Branche, Land, Anzahl Mitarbeiter) definierte Aspekte an eine Nachhaltigkeitsbewertung. Die nachweisliche Einhaltung der Mindestanforderungen belegt, dass Ihr Unternehmen sich mit den Themenfeldern Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung zu einem definierten Mindestmaß auseinandersetzt. Zur Nachweisführung werden die Bewertungsergebnisse Ihrer Nachhaltigkeitsbewertung z.B. bei EcoVadis oder eines als gleichwertig anerkannten Anbieters genutzt.

Bitte informieren Sie sich zum aktuellen Stand der „Mindestanforderungen an die Nachhaltigkeitsbewertung von DB-Lieferanten“ direkt auf dem Lieferantenportal im Downloadbereich.

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Was passiert in Verträgen < 100.000 €?

In Verträgen < 100.000 € wirken und greifen die Nachhaltigkeitsstandards des DB Code of Conducts.

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Müssen die Ratings über die gesamte Vertragslaufzeit aktuell gehalten werden?

Der Nachweis der Nachhaltigkeitsbewertung ist dem Auftraggeber auf jederzeitiges Verlangen während der gesamten Vertragslaufzeit zur Verfügung zu stellen. Nachweise dürfen dabei nicht älter als zwei Jahre sein.

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Wie erfolgt bspw. eine EcoVadis Bewertung?

Bei der Bewertung der unternehmerischen Verantwortung (Corporate Social Responsibility) durch EcoVadis stehen die Handlungsfelder Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, ethische Geschäftspraktiken und nachhaltige Beschaffung im Mittelpunkt. Das Unternehmen schätzt anhand von Fragebögen und Experten- und Dokumentenanalysen die Unternehmensleistung auf einer Skala von 1 bis 100 ein und nimmt eine Einordnung im Vergleich zur jeweiligen Branche vor. Diese Daten werden zusammen mit Empfehlungen für Verbesserungsmaßnahmen sowie einer Zusammenfassung der Unternehmensstärken auf einer Scorecard veröffentlicht. 

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Sind auch Alternativen zu EcoVadis zugelassen?

Ja, es sind gleichwertige Alternativen zu EcoVadis möglich. Der Nachweis der Gleichwertigkeit entsprechend der in der EVB Nachhaltigkeit definierten Handlungsfelder obliegt dem Lieferanten.

Derzeit werden neben EcoVadis die Nachhaltigkeitsbewertungen der folgenden Anbieter von der DB als gleichwertig anerkannt (Stand September 2024):

Creditreform Rating:      ESG-Rating

Dr. Binner Akademie:     MITO-ESG-Rating

NQC:                              SAQ 5.0 Rating

Eine Checkliste zur Anwendung einer Gleichwertigkeitsprüfung steht allen Geschäftspartnern seit Februar 2024 auf dem Lieferantenportal im Downloadbereich zur Verfügung.

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Kann ich eine bereits vorhandene EcoVadis-Bewertung mit der Deutschen Bahn teilen?

Aufgrund der Marktüblichkeit von EcoVadis kommt es häufig vor, dass Lieferanten bereits durch die Plattform bewertet wurden. Sie müssen dann nur noch über EcoVadis ihre Scorecard mit der Deutschen Bahn teilen und Teil des DB-Netzwerks werden. Für eine effiziente Vernetzung ist eine kurze Information an die entsprechende Ansprechperson bei der DB (bspw. Leadbuyer) sinndienlich.

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Wie werden Bewertungen von Konzernunternehmen bewertet?

Hat eine Konzernmutter eine Bewertung auf Gruppenebene übergreifend durchgeführt (in EcoVadis durch “Group” gekennzeichnet) gelten diese in der Regel auch für die 100%-zugehörigen Konzerntöchter. Der entsprechende Nachweis ist durch den Lieferanten zu erbringen.

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Wie weist eine Bietergemeinschaft, ein Konsortium bzw. eine ARGE das Rating nach?

Alle Mitglieder einer Bietergemeinschaft, eines Konsortiums bzw. einer ARGE müssen jeweils das Rating durchführen.

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Welchen Beitrag leistet EcoVadis zur Erfüllung der Sorgfaltspflichten aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)?

Die Lieferantenbewertung von EcoVadis ist ein geeignetes Instrument, dass wichtige Unterstützungsleistungen in den verschiedenen Sorgfaltspflichten des LkSGs bietet. EcoVadis gibt der DB Beschaffung in Bezug auf die Risikoanalyse wertvolle, sofortige Einblicke in die Nachhaltigkeitsleistungen der einzelnen Lieferanten insbesondere hinsichtlich der Einschätzung des Länder- oder Branchenrisikos sowie der spezifischen Risikofelder des LkSGs, die wir unter anderem ab 2023/24 an das BAFA berichten. Gleichzeitig verbessert sich die Transparenz und Resilienz der gesamten Lieferkette der DB durch die zunehmende Durchdringung und Erfassung der Nachhaltigkeitsleistung der Lieferkette durch den Stufenplan. EcoVadis unterstützt somit die Informationsgrundlage für das Nachhaltigkeitsrisikomanagement.  Insbesondere für die konkrete Risikoanalyse kann eine vorliegende Nachhaltigkeitsbewertung durch EcoVadis den Überprüfungsprozess für beide Seiten erleichtern.  Zur Gewährleistung der Sorgfaltspflicht im Bereich der Präventionsmaßnahmen ist EcoVadis ein proaktives Mittel, die Lieferanten über den Self-Assessment-Prozess für die eigene Nachhaltigkeitsleistung zu sensibilisieren. Zusätzlich bieten die Ergebnisse der Bewertung die Möglichkeit, gemeinsam mit den Lieferanten Verbesserungspotential zu identifizieren und korrektive Maßnahmen zu entwickeln.

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Wir sind ein Unternehmen, was nur in Deutschland agiert. Warum sollen wir einen Nachweis bringen?

Faire Geschäftspraktiken, Umweltschutz, eine nachhaltige Lieferkette und die Einhaltung von Menschenrechten sollten nicht an geographischen Grenzen scheitern. Eine Zusammenarbeit über nachweislich nachhaltige Geschäftspartner können wir nur gemeinsam sicherstellen, wenn wir die Nachhaltigkeitsbewertungen über alle Geschäftspartner hinweg einfordern.

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